Seit November 2022 steht fest: Auch der 65. VDD-Bundeskongress wird – nun zum dritten Mal in Folge – online stattfinden. Während viele Verbandsmitglieder diese bequeme und komfortable Art der Fortbildung schätzen, gibt es auch enttäuschte Stimmen, die vor allem die persönlichen Kontakte und das Netzwerken schmerzlich vermissen. Stellvertretend für diese hat Merle Vollgraf von den VDD-Junioren das VDD-Präsidium zur Entscheidung für einen Online-Kongress befragt.

Der VDD-Bundeskongress 2023 soll erneut als Online-Kongress durchgeführt werden. Warum ist die Entscheidung so gefallen? Viele Verbände führen wieder Präsenz-Veranstaltungen durch. Warum hat sich der VDD dagegen entschieden?

Uta Köpcke

Wir als VDD-Präsidium haben versucht, für unsere Mitglieder die sinnvollste Entscheidung zu treffen. Die Kosten für das Kongresszentrum sind deutlich gewachsen. Das hätte deutlich gestiegene Eintrittspreise zur Folge. Außerdem ist die wirtschaftliche Situation auch für Arbeitgeber angespannt. Ob diese auch im kommenden Jahr die Kosten für Fortbildung übernehmen, ist unsicher. Dazu kommen gestiegene Fahrtkosten und Übernachtungspreise, was zu drastisch höheren Gesamtkosten für Kongressteilnehmer und den VDD geführt hätte.

Wie ist das Präsidium zu der Entscheidung gekommen?

Iris Flöhrmann

Gemeinsam mit den Referatsleitern, den Junioren und BALD (Bund für Ausbildung und Lehre in der Diätetik) haben wir genau in die Zahlen geschaut, Angebote eingeholt und verschiedene Szenarien kalkuliert. Unser Ziel ist es, möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen Fortbildung zugänglich zu machen und allen eine Chance zu bieten, sich zu den verschiedenen Themen zu informieren, aber auch wichtige Industriepartner im jeweiligen Themengebiet kennenzulernen. Gleichzeitig sind wir unseren Mitgliedern gegenüber verpflichtet, verantwortlich mit ihren Beiträgen umzugehen. Sprengt der Kongress das Budget, können andere Verbandsaufgaben nicht erfüllt werden.

Bleibt nicht der Netzwerkaspekt bei einer Online-Veranstaltung auf der Strecke?

Matthias Zöpke

Ja, auf alle Fälle. Und wir sind alle sehr traurig, dass die persönlichen Kontakte wieder nicht im Rahmen des Kongresses ausgebaut und aufgefrischt werden können. Nicht nur das Vernetzen mit Kollegen, auch mit Referenten, Kongresspartnern und der Industrie ist online längst nicht so einfach. Wir versuchen daher, auch andere Formate für persönliche Kontakte aktiv voranzutreiben: Wir planen für den Sommer mehrere kleinere dezentrale Veranstaltungen zum Netzwerken.